Mallorca-Katzen 2007

Im Juni 2007 machte ich Urlaub auf Mallorca.
Es ging nach Cala Mandia (rotes Kreuz). Der Ort ist
sehr klein und man hat wenige Einkaufsmöglichkeiten.
Mir war das erstmal egal, aber es sollte sich zeigen,
dass gerade dies ein Problem war.

Nach meiner Ankunft machte ich das, was jeder im Urlaub als erstes macht,
man erkundet Hotel und Umgebung.

Ich war gerade mal zwei Minuten aus dem Hotel hinaus und ging Richtung Ort -
Da sah ich sie!



Sie hockte auf übereinander gelegten Betonröhren.



Sie sah ich dann einen Moment später.

 


Dann sah ich, dass ich an einer Futterstelle gelandet war.
Über die Tage fand ich heraus, dass eine ältere Dame dort regelmäßig die
Katzen füttert. Leider habe ich die Dame nie kennengelernt.
Trockenfutter und Wasser stand fast immer bereit. An den
Futterschalen konnte man sehen, dass die Katzen auch mit
Nassfutter versorgt wurden.
Wann immer dieser Engel der Katzen kam:
Sie kam entweder sehr früh am Morgen, oder sehr spät Abends.
 



Nachdem ich eine Weile an der Futterstelle hockte
kamen immer mehr Katzen. Die meisten getrauten sich
nicht aus dem Gras, aber einige waren mutiger.
 

 


Wieviele Katzen in dieser Kolonie lebten? Ich hab keine Ahnung.
Es waren sehr viele schwarze Katzen dabei und zählt mal schwarze Katzen :-)
Was mich wunderte war, wie klein sie alle waren. Auch
hatten fast alle einen spitzen Kopf und großen Ohren.
Hier waren eindeutig mal Orientalen die Urväter.

Für mich war nun klar, ich würde das tun, was ich auch
in Deutschland immer tue, "ich schleppe Futter".
In Cala Mandia gabs aber nur einen kleinen Supermarkt,
der nur Futterschalen zu einem unverschämten Preis anbot.
Für den ersten Tag sollte das reichen!
 


Am nächsten Morgen kam ich mit meinen Schälchen
und zum Dank wurde mir der Nachwuchs präsentiert.

 


Das waren die zwei der ersten Schönheit die ich gesehen hatte.
Wie alt die waren mag ich nicht mal schätzen.
Sie hatten noch blaue Augen, hingen an den Zitzen,
vielen beim Laufen immer mal wieder um.
Der kleine schwarz-weiße hatte ein eitriges Auge.
Ich glaub eher nicht, dass die Entzündung von einer
Krankheit herrührten. Ich glaube, er hatte eher eins aufs Auge
bekommen und das hatte sich entzündet.
Da der Knirps nicht ganz so scheu war wie sein Schwesterchen
(meine Geschlechtereinteilung ist jetzt geschätzt)
ließ er sich auch immer mal mit der Hand aufnehmen,
dass ich sein Auge säubern konnte.

 


Sie ganz die Mutter.
Wunderschön. Zurückhaltend. Dem Menschen gegenüber
sehr skeptisch.
 

 


Die drei gehörten der Bunten (die zweite die ich kennenlernte).
Sie waren wesentlich älter und auch viel scheuer.

 


Ja, schwarze Katzen. Die gabs zu Hauf.
Das war ein Kater.
Er hatte einige weiße Haare auf der Brust. Daran konnte ich ihn
immer gut ausmachen. Ein wunderschönes Tier.

 


Ist der noch zu toppen?
Ein Kater, wie er schöner nicht sein kann.
Die schwarzen Nasenlöcher!!!
Definitiv ein Kater. Ich hab die Bömmel gesehen
und hätt ihn am liebsten sofort in meinen Koffer gepackt.
Leider ist auch er sehr scheu.
Es sind eben Wilde oder Verwilderte.


Kein Kater.
Eine Katze mit einem rundlichen Kopf.
Hier hat wohl auch mal ein anderer Urahn mitgewirkt.
Das ich gerade sie fotografieren konnte wundert mich noch immer.
Ein echter Wildling.
Vielleicht war sie zutraulich weil sie in freudiger Erwartung war.
Vielleicht hatte sie auch schon Junge.
Ihre Zitzen waren geschwollen.

 


Er!
Gibts einen Boss in einer Katzenkolonie?
Er war in dieser Kolonie eindeutig der Boss.
Wenn er kam, liefen alle davon und kamen erst zurück,
wenn er sich ruhig nach dem Futtern verhielt.
Dann aber wollte ihm auch alle Hallo sagen.

 


Eine Zufallsbekanntschaft! Die gehörte nicht zur Kolonie.
Sie war auch viel größer und hatte eine mir vertraute
Kopfform. Außerdem machte sie einen gepflegten Eindruck.
Sie gehörte eindeutig irgendwo hin.

 


Was sie nicht daran hinderte,
als Wegelagerin zu fungieren.
Hatte die doch gleich die Futtertüte gewittert,
die ich ständig bei mir trug .... :-)

 


Die zwei Knirpse hatten keinen Unterricht bei der Wegelagerin.
Ganz spannend für die Zwei.
Eine TÜTE!

 


In der Tüte war natürlich Futter in Dosen und nicht mehr
die Schälchen. Die Schälchen sind eine feine Sache, aber wieviele Schälchen
braucht man für Unmengen an Katzen?
Schälchen brachten hin und wieder mal Touris, die auch mal rechts und
links des Weges schauten.
Ich kaufte große Dosen und große Säcke mit Trockenfutter.

Mein Problem war nicht die Finanzierung sondern eher das
"Wie krieg ichs hin und Wo krieg ichs her."
Es gab sogar Touris, die wollten mir Geld geben, dass ich auch
in ihrem Namen für Futter sorgte.
Mir wäre jemand zum mitschleppen lieber gewesen.

Was mich ärgerte, dass es Touris gab, die diese sündhaft
teuren Schälchen kauften oder auch Käse und Wurst vom Buffet
stibitzten um es den Katzen eingewickelt in Servietten oder
Taschentüchern mitzubringen.
Die zwei Minuten um zu warten, bis das Mitgebrachte
gefuttert war und anschließend die Alu-Schälchen oder
Servietten zu entsorgen hatten sie aber wohl nicht.
 Zweimal täglich kam ich und entsorgte erstmal Müll,
denn Aluschalen oder Servietten futtern Katzen nicht.

 


Dem schmeckte es gut.
Ich hatte meine Bedenken, ob die feste Futteraufnahme
schon verträglich für die Winzlinge war.
Mutter fands ok - sie wirds besser wissen als ich.


Nach dem ergiebigen Mahl wurde auch gleich
wieder gespielt.

Das waren Momente, die sogar ich recht idyllisch fand,
wären da nicht all die Ameisen gewesen,
die wohl immer mich als ihr Futter ansahen.
Blieb ich mal länger ruhig stehen oder sitzen,
krabbelten sie überall an mir herum
und bissen mich.

 


Die grau-weiße oder auch Kahlohr.
Sie hatte weder an den Ohren noch drumherum Haare.
Angeboren oder auf Grund einer Erkrankung?
 Sie war nicht nur zutraulich sondern schon fast schmusig.
Sie begrüßte mich mit Nasenbussis und rieb sich an meinen Beinen.
Auch war sie verspielt.
Ähren mit denen ich spielerisch herumwedelte
fand sie ganz toll.
Hatte sie mal bei Menschen gelebt?

 


Gierig, tolpatschig und immer zu spät.
Er kam immer, wenn schon fast alles aufgefuttert war.
Aber dann kam er mit Pauken und Trompeten.
Mit einem "Miiiihhh" in allen Tonlagen kam er angeprescht.
Zeit für Begrüßungen nahm er sich nicht.
Er stürzte immer gleich auf die Teller.
Statt dann normal am Futter zu lecken,
tauchte er gleich mit dem Kopf ins Futter (das an der Nase ist Futter).
Einmal kam er fast pünktlich.
Ich hatte gerade die dritte Dose geöffnet und auf einen Teller
ausgekippt als er mit Geheul angerannt kam und mit einem
riesen Satz auf den Tellerrand sprang.
Der Teller kippte natürlich um und er und ich
hatten das Futter überall kleben.
Der Tag an dem auch er mal satt wurde :-)

 


Andere Futterstelle - andere Mutter.
Das ganze Areal der Katzenkolonie hatte vielleicht
so geschätzte 5.000 qm Brachland.

Kleine Futterstellen gabs überall am Wegesrand.
Die Teller wiesen einem den Weg.
Ich hatte gedacht, dass die Muttertiere immer am
Hauptstützpunkt unter der Pinie ihr Lager hatten.
Fehlanzeige.
Die vier hatten Hunger und ich leider nur ein Schälchen
von einem Touristen.


Es war der selbe Schlag von Katze.
Warum lebte die Katze nicht mit ihren Jungen bei der Hauptfutterstelle?
Waren hier mehrere Clans?

 


Macht solch eine Fütterung im Urlaub überhaupt Sinn?
NEIN!
Warum hab ichs dann getan?
Weil ich an sowas auch nicht einfach vorbeigehen kann
und so tun als hätt ichs nicht gesehen.
Wo bekommt man Futter her?
Aus Erfahrung auch aus früheren Urlauben nicht direkt am Hotel.
Ich fuhr mit der Bimmelbahn immer bis Porto Cristo.
In den Supermärkten an der Strandpromenade gabs entweder
keine Tiernahrung oder sie war unglaublich teuer.
In einem Schleckermarkt der etwas entfernt von den Hotels lag
kaufte ich das Futter und musste es dann weit schleppen.
Ein Einkaufsporsche - das wäre das gewesen was ich gebraucht hätte.

Hat meine Aktion irgendwas gebracht?
Den Katzen wenig - mir ein besseres Gewissen.
Der alten Dame hoffentlich eine Bestätigung ihrer Arbeit.
An sie hab ich immer gedacht, wenn ich Futter kaufte.
Ich wollte gerade ihr zeigen, dass es auch Menschen gibt,
die nicht wegsehen können und sie ein wenig unterstützen.
 


Wenn jemand mal in die Ecke von Cala Mandia kommt;
geht am Hotel Punta Reina links die Straße entlang.
Dann gleich links nach den Tennisplätzen steht eine große Pinie.
Wenn dann noch eine alte Plastikbank sowie zwei
zusammengebastelte Tische und viele Teller und Schalen
 da stehen dann seid ihr richtig.
Solltet ihr dann den Engel der Katzen treffen,
drückt sie mal ganz dick von mir.

 


Ich kann die Seite nicht ohne ihn Enden lassen.
Er, ein großer böser Wachhund bewachte eine Finka
an der ich mehrmals vorbeikam.
Er schaffte es mit seinem bösen Gebell immer,
mich auf die andere Straßenseite zu treiben.
Gesehen hatte ich ihn bis dato nie.
Am letzten Tag meines Urlaubes wollte ich dieses Ungeheuer
unbedingt auf meine Speicherkarte bekommen.
Ich mutig ran an den Zaun und mit den Worten
"Zeig dich du Bestie" kam er angeprescht.
Dabei entstand das Foto.

 


Und vor der Schmusebacke hatte ich mich so gefürchtet :-).
Aber als Wachhund macht der wirklich einen guten Job.

Dem gings übrigens hervorragend.
Er wurde nicht an der Kette gehalten,
hatte eine eigene Villa mit Vorgarten :-)
Wasser und Futter waren vorhanden
und top gepflegt war er.

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