Im April 2007 buchte ich meinen Mallorca-Urlaub. Schon vor der Buchung war mir klar, dass ich mich als Flugpate zur Verfügung stellen wollte. Nachdem ich mich im Miau-Forum erkundigte hatte, wo ich mich am besten anmelden könnte, gab man mir den Tip: www.flugpate.com . Noch am selben Tag der Buchung meldete ich mich dort an. Viele Angaben sind dafür nicht nötig. Name, Urlaubsziel, Datum des Rückfluges und E-Mail reichen. Tierschutzvereine die vor Ort tätig sind, setzen sich dann automatisch mit einem in Verbindung.

Nach zwei Tagen bekam ich eine E-Mail von der FAAM. Gern würde man mein Angot als Flugpate annehmen. Gleichzeitig bekam ich eine Einladung, mir einmal vor Ort anzusehen, wie der Verein arbeitet und was durch die Arbeit bereits erreicht wurde. Klar, hab ich da sofort zugesagt.

Nach langen Wochen des Wartens und vielen E-Mails mit der FAAM, gings dann endlich los ab in den verdienten Urlaub. Wer mein Flugschützling werden sollte stand noch nicht fest. Das Problem war, dass der Verein hauptsächlich erst Tiere nach Deutschland (NRW) fliegen läßt, wenn die Vermittlung gesichert ist, bzw. die Partnerpflegestelle in Gelsenkirchen einen freien Platz hat. Alles andere würde auch keinen Sinn machen, denn Tiere nach Deutschland zu schaffen, ohne ein gesichertes Plätzchen, hilft niemanden.
Vor meinem Abflug gabs weder eine Vermittlung, noch war gerade ein freies Plätzchen auf der Pflegestelle frei. Daher fragte mich Frau B. auch kurz vor meinem Abflug, ob ich evtl. auch Transportboxen mitnehmen würde. Klar, würd ich auch Boxen mitnehmen. Auch das ist eine Flugpatenschaft, denn die Tiere die aus Spanien vermittelt werden, müssen in Boxen transportiert werden und wenn die Boxen dann in Deutschland stehen, müssen sie natürlich auch wieder zurück nach Spanien für die nächsten Tiere die ausgeflogen werden sollen. Für meine Boxen-Flugpatenschaft fand sich aber dann eine andere Lösung. Ein befreundeter Spediteur nahm die Boxen auf dem Landweg quasi als Spende mit.

Kaum angekommen auf Mallorca rief ich Frau B. an und wir verabredeten uns. Sie holte mich nachmittags vom Hotel ab. Eigentlich hatte ich vor, mit dem Linienbus bis nach Felanitx zu fahren, aber es gab dahin keine Linienbusverbindung.  Auto leihen war ich zu feige. Nicht das ich mich nicht traute zu fahren. Ich hatte Angst das ich verloren gehen würde so allein mit dem Auto auf einer fremden Insel :-)
Wir fuhren zunächst zu der öffentlichen Auffangstation und dann zu der Perrera der FAAM. Alles weitere habt ihr ja auf der Seite der FAAM schon gelesen.

Noch während wir auf der Perrera waren, kam ein Anruf, dass man immer noch keinen Hund für mich hätte, und da mein Abflug bereits zwei Tage später anstand, fragte man mich, ob mein "Flugpatenplätzchen" auch anderen mallorquinischen Tierschutzvereinen zur Verfügung gestellt werden könnte. 'Dumme Frage - Klar doch!' Aber es tat sich nichts. Um kurz vor zwölf Abends am Tage vor meinem Abflug dann die Nachricht. "Es gibt einfach zur Zeit keinen Hund oder Katze die nach Deutschland zu fliegen ist."
Viele Leute die sich für den Tierschutz auf Mallorca einsetzen, sind Deutsche. Viele flüchten von der Insel wenn die Urlaubssaison richtig startet. Klar fungieren die dann auch als Flugpaten. Alles was vier Beine hatte und nach Deutschland (NRW) zu fliegen war, war bereits in Deutschland. So musste ich dann allein, ohne Schützling, nach Deutschland fliegen. Ja, auch sowas kann passieren.

Nächstes Jahr, wenn mein Budget es zulässt, werde ich wohl wieder nach Mallorca fliegen und natürlich werde ich mich wieder als Flugpate anmelden. Und vielleicht bin ich dann nicht so feige wie in diesem Jahr und leih mir ein Auto und dann fahr ich Frau B. besuchen. Wir stehen nach wie vor in Kontakt.